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26.10.2012, 19:00 Uhr
Kriminalitätsatlas 2011 mit Sven Rissmann

Am Abend des 26.Oktobers 2012 hat im Rathaus Schöneberg bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Jungen Union Tempelhof-Schöneberg unser JU-Mitglied und parlamentarischen Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus Sven Rissmann, MdA, den Berliner Kriminalitätsatlas 2006-2011 vorgestellt und mit uns über diesen diskutiert.

 

Dabei begann er mit dem Kriminalitätsatlas, welcher aufzeigt, in welchen Gegenden Berlins die Verbrechensbelastung am stärksten ist. Dabei gehörten die in unserem Bezirk liegenden Gebiete Tiergarten, Mitte, Wedding und Gesundbrunnen zu denen mit den meisten Straftaten. Besonders Gewalttäter, Wohnungseinbrecher und aufgrund des starken Tourismus auch einfache Diebe schlagen hier häufig zu.

Insgesamt hat in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der Straftaten in Berlin wieder zugenommen. Dabei sind in Mitte im Jahr 2011 41.621 Straftaten verübt worden, womit im Allgemeinen eine Zunahme um 13 Prozent gegenüber 2010 festzustellen ist. Auf Berlin bezogen, hat vor allem der Wohnungseinbruchsdiebstahl gegenüber den Vorjahren erheblich zugenommen. Dies wird sehr durch organisierte Banden aus Osteuropa begünstigt, welche nach dem Wegfall der Visumspflicht problemlos ein- und ausreisen können. Dabei haben neben den innerstädtischen Bezirken vor allem die wohlhabenderen Außenbezirke darunter zu leiden.

Bei der anschließenden Diskussion über diese Entwicklungen wurde zunächst die ebenfalls stark angestiegene Computer- und Internetkriminalität angesprochen. Dabei musste festgestellt werden, dass gerade die Berliner Behörden mit den Entwicklungen in diesem Bereich sowohl technisch als auch personell überfordert sind. Vor allem die Haushaltslage erschwert den Einsatz moderner Mittel bei der Verfolgung und Aufklärung solcher Straftaten. Daneben machen es die Konkurrenten aus der Privatwirtschaft und den Nachbarländern auch fast unmöglich, qualifizierte Mitarbeiter mit den notwendigen Fachwissen anzuwerben.

Aus aktuellem Anlass nahm den wohl größten Teil der Diskussion die Frage ein, wie Gewaltverbrechen wie der tödliche Angriff auf „Johnny K.“ am Alexanderplatz aufgeklärt und vor allem verhindert werden können. Dabei sprach sich Sven Rissmann für eine Videoüberwachung an zentralen und durch Kriminalität belasteten Plätzen aus, ohne dabei jedoch soweit zu gehen, eine „Totalüberwachung“ wie in London oder anderen englischen Städten zu fordern. Gleichzeitig machte er jedoch auch deutlich, dass eine Umsetzung aufgrund der ablehnenden Haltung der SPD politisch sehr schwer durchsetzbar sei und auch, dass eine solche Lösung kein Allheilmittel sei und solche Verbrechen bedauerlicherweise auch dann vorkommen könnten.

Insgesamt haben wir durch diese Veranstaltung viel Neues über unsere Stadt und unseren Bezirk lernen können und gezeigt, dass für die JU das Thema Innere Sicherheit immer einen besonderen Stellenwert haben wird.